Die Meditation - und der Kontakt zu Verstorbenen und Geistführern!
Kann die Meditation den Kontakt zu Verstorbenen oder einem Geistführer erleichtern?
Diese Frage wurde mir als Medium sehr häufig gestellt und ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich persönlich für den Kontakt mit einer verstorbenen Person oder einem Geistführer noch nie eine Meditation durchgeführt habe. Damit dieser Fragestellung etwas genauer nachgegangen werden kann, ist es wichtig für sie zu verstehen, dass es unterschiedliche Arten der Medialität gibt, in welcher Medien ganz unterschiedliche Techniken für ihre Arbeit verwenden sowie auch ganz spontan auftretende Nachtodkontakterfahrungen, welche Menschen erleben können.
Spontane Nachtodkontakterfahrungen
Spontane Nachtodkontakte sind die wahrscheinlich häufigste Form von Nachtodkontakten [1]. Sie treten spontan unerwartet ungebeten sowie ohne die Inanspruchnahme eines Mediums auf und werden als Kommunikation mit Verstorbenen erfahren [1]. Spontane Nachtodkontakterfahrungen haben viel Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern erhalten und werden auch als ideonekrophisches Erlebnis bezeichnet [1]. Die spontanen Nachtodkontakte sind universeller Natur, sie treten in allen sozioökonomischen und religiösen Gruppen auf, Todesarten und zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Tod [1].
Arten der Medialität
Die Kommunikation mit Verstorbenen über ein Medium wird als unterstützter Nachtodkontakt bezeichnet [1]. Für Wissenschaftler ist ein Medium ein Mensch, der über eine regelmäßige, zuverlässige und häufig auf Abruf bereitgestellte Kommunikation mit Verstorbenen verfügt [1].
mentale Medialität
Die mentale Medialität bezeichnet Medien, welche sich während des Kontaktes mit einem Verstorbenen oder Geistführer im völligen Wachbewusstsein befinden.
Trance - Medialität
Ein Trancemedium nutzt für seine Arbeit unterschiedliche Trancezustände, um zum Beispiel Informationen von einem Verstorbenen zu erhalten, welche dann durch das gesprochene Wort (Trance - Speacking), in psychografischer Form oder gezeichnet (Spirit - Art) vermittelt werden können.
- leichte Trance (alpha Zustand, 7 - 14 Hz)
- mittlere - tiefe Trance (theta Zustand, 4 - 7 Hz)
- somnambulistische Trance (delta Zustand, unter 4 Hz)
physikalische Medialität
Ein physikalisches Medium arbeitet mit physikalischen Phänomenen wie der Levitation (Schweben von Objekten), Materialisation erscheinen von Stimmen und Berührungen, welche durch einen geistigen Kommunikator erzeugt werden.
Die Meditationswissenschaft und spirituelle Phänomene
Der Bereich der Meditationswissenschaft ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen, wobei der Hauptschwerpunkt der Studien auf einer Bewertung der klinischen Wirksamkeit von Achtsamkeit – basierten Interventionen, neuronalen sowie anderen physiologischen Korrelationen der Meditation sowie emotionalen Aspekten der Meditation liegt [2]. In den Texten und Lehren kontemplativer Traditionen werden zahlreiche nicht - gewöhnliche Erfahrungen während oder als Ergebnis der Meditation erwähnt [2].
Eine sehr häufig berichtete Erfahrung von Meditierenden ist die Erfahrung des "Erwachens" oder der "Erleuchtung", die von einer tiefen Veränderung der Selbstidentität geprägt sein kann, Klarheit der Wahrnehmung, Transzendenz des physischen Körpers oder out of body Erfahrungen, Erfahrungen von Einheit und Verbundenheit, Gruppen- und relationale Erfahrungen, Erfahrungen nicht-physischer Energien (z.B. Chi, Qi, Shakti), Telepathie, Präkognition, Fernwahrnehmung, außersinnliche Wahrnehmung, Erinnerung an vergangene Leben und Reinkarnationserfahrungen, Synchronizitäten, Erfahrungen mit Gott, Gottheiten und anderen nicht-physischen Entitäten und schwierige Stadien der Meditation sowie Phasen der Desorientierung und Entpersönlichung [2].
Ob die Meditation rein wissenschaftlich betrachtet bestimmte PSI - Fähigkeiten fördern oder stabilisieren kann, welche häufig subjektiv erlebt werden, das ist eine spannende Frage und ein noch relativ junges Feld in welchen es dennoch einige Studienergebnisse mit Meditierenden gibt [3]. So nahmen insgesamt 66 erfahrende Meditierende an einer Studie zur Fernabsicht teil, wo die Ergebnisse bei dem durchgeführten Screening - Test über PSI - Fähigkeiten nicht signifikant waren und die Sitzungen im experimentellen Teil der Studie keinen Fernwirkungseffekt feststellen konnte [4].
Innerhalb der traditionellen Texte des Mahayana sowie moderne tibetisch - buddhistische Texte beziehen die Meditation auf die Erlangung psychischer Fähigkeiten [5]. Als Hypothese diente dieser Lehre das fortgeschrittene Meditierende ein PSI - Ziel häufig richtig wählen würden als Anfänger [5]. An einer Studie nahmen tibetische Mönche, Nonnen und westlich - buddhistische Meditierende (n = 18) teil, welche 8 Sitzungen absolvierten, von denen die Hälfte der Sitzungen ein Protokoll für das Hellsehen und die Präkognition verwendeten [5].
Auf der einen Seite zeigten die Ergebnisse dieser Studie, das Alter und Jahre mit der Meditationspraxis signifikant korrelierten mit den erreichten Psi – Werten, was zunächst darauf hindeutet, das sich das psychische Bewusstsein mit zunehmender Meditationspraxis zuverlässiger zu manifestieren beginnt [5]. Leider wurde dieses Ergebnis durch einen nicht signifikanten Psi – fehlenden Trend verfälscht und es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Hellsichtigkeits – und Präkognitionsversuchen [5].
Die Meditation hat wahrscheinlich viele andere wunderbare Effekte wie zum Beispiel die Förderung der Konzentrationsfähigkeit und Stressreduzierung, jedoch scheinen hinter der spontanen Kommunikation sowie unterstützen Kommunikation durch ein Medium mit Verstorbenen oder Geistführern noch ganz andere Mechanismen zu stecken. Meine persönliche Erfahrung als Medium mit der Kommunikation mit Verstorbenen und Geistführern ist, dass jede Kommunikation durch sie ganz freiwillig geschieht und in keiner Weise erzwungen werden kann.

Quellen:
Julie Beischel (2016). Spontaneous, Facilitated, Assisted, and Requested After-Death Communication Experiences and their Impact on Grief. Threshold: Journal of Interdisciplinary Consciousness Studies, 2019, Vol. 3, No. 1, pp. 1–32.
Wabeh H. et al. (2018). Future directions in meditation research: Recommendations for expanding the field of contemplative science. PloseOne https://doi.org/10.1371/journal.pone.0205740.
Schmidt, S., Jo, H. -G., Wittmann, M., Ambach, W., & Kübel, S. (2019). Remote meditation support – A multimodal distant intention experiment. Explore: The Journal of Science & Healing. doi: 10.1016/j.explore.2018.12.002.
Roney – Dougal S. M. et al. (2008). An Exploration of Degree of Meditation Attainment in Relation to Psychic Awareness with Tibetan Buddhists.